nachhaltige Zukunft

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft

e-Trado GmbH

TimberTower in Hannover Marienwerder

Windpark San Marco in Lamis Italien sustainable Future

Er soll das Wahrzeichen der Energiewende werden. So jedenfalls äußerte sich Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister, als er gemeinsam mit Bundesumweltminister Peter Altmaier am 20.12.2012 den TimberTower in Hannover in Betrieb nahm. Nach Ansicht von Energieexperten soll damit eine neue Dimension von Windkraftanlagen möglich werden. Die herkömmliche Konstruktion aus Stahl oder Beton stößt inzwischen an ihre Grenzen. Durch die immer stärkere Leistungsfähigkeit wurden für Windkraftanlagen immer größere Rotorblätter benötigt. Das hat zur Folge, dass die Türme, die den Rotor tragen, immer höher gebaut werden müssen. Diese Steigerung lässt sich mit Stahl oder Beton aufgrund der statischen Gegebenheiten aber nicht unbegrenzt fortsetzen.
 
Der TimberTower in Hannover Marienwerder soll beweisen, dass Holztürme stabiler und tragfähiger sind und damit auch höher gebaut werden können. Der jetzt in Betrieb genommene Prototyp ist etwa 100 Meter hoch und von außen ist nicht erkennbar, dass der TimberTower aus Holz besteht. Nur die eckige Form weist darauf hin, dass dieser hohe Turm etwas Besonderes ist. Holzplatten, die im Inneren des Turms von einer Fachwerkkonstruktion und achteckigen Zwischenpodesten gehalten werden, sollen für erheblich mehr Stabilität sorgen. Der TimberTower verfügt über insgesamt 28 Stockwerke, in denen das Holz von circa 1.000 etwa 30 Meter hohen Fichten verbaut wurde. Dieses Holz stammt aus nachhaltigem Anbau, sodass sichergestellt ist, dass keine Wälder abgeholzt werden müssen, um in Zukunft weitere Holztürme für Windkraftanlagen zu bauen. Damit ist der Bau von Holztürmen für Windkraftanlagen wesentlich ökologischer als zum Beispiel die Produktion von Stahl, bei der klimaschädliches CO2 entsteht. Außerdem können für Regionen, in denen nur schwache Winde wehen, noch deutlich höhere Türme gebaut werden.

Die Gondel, die ein Gewicht von etwa 100 Tonnen hat, wird von einer Holzplatte mit einer Stärke von etwa 30 Zentimetern getragen. Hier liegt wohl auch noch ein Problem, das die Konstrukteure in der Zukunft bewältigen müssen, wenn der Prototyp des TimberTower in Serie geht. Die Gondel mit Turbine und Rotorblättern muss mit Kränen an die Turmspitze gebracht werden. Je höher der eigentliche Turm ist, umso schwieriger gestaltet sich dieses Unterfangen. Der TimberTower kann aber noch mit weiteren Vorteilen gegenüber seinen Konkurrenten aus Stahl und Beton punkten. Die Stahlkolosse haben eine durchschnittliche Haltbarkeit von etwa 20 Jahren. Windtürme aus Holz wie der TimberTower in Hannover-Marienwerder halten etwa doppelt solange. Außerdem kann das Holz anschließend wieder genutzt werden, in dem es entweder in der Papierproduktion oder zur Herstellung von Holzpellets verwendet wird. Da der TimberTower in Hannover der erste Holzturm für eine Windkraftanlage ist, können natürlich noch keine konkreten Ergebnisse hinsichtlich der tatsächlichen Haltbarkeit vorhanden sein. Der Prototyp, der etwa 1,5-Megawatt produziert, hat fast fünf Millionen Euro gekostet. Bei einer Serienproduktion sollen sich diese Kosten aber deutlich reduzieren lassen.

Windpark San Marco in Lamis Italien 2012