Nachhaltige Shopping-Center
Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde bereits im 19. Jahrhhundert in der
Forstwirtschaft geprägt. Dort beschrieb er das
Phänomen, nur so viel Holz dem Wald zu entnehmen, wie
natürlich nachwachsen kann. Damit sollte der Holzbestand
für die Zukunft gesichert werden.
Noch heute beschreibt der Begriff der Nachhaltigkeit das gleiche
Phänomen, was jedoch nicht mehr auf nur einen Bereich
eingeschränkt ist. Solange ein regeneratives System auch nach
seiner Nutzung in seinen wesentlichen Eigenschaften erhalten bleibt und
sein Bestand natürlich regenerieren kann, spricht man von
Nachhaltigkeit.
In der Immobilien- und Konsumbranche wächst das
Umweltbewusstsein stetig und hat sich im Laufe der Entwicklungen zu
einem Wettbewerbsfaktor entwickelt.
Energieeffizienz
Energieeffizient gilt als zentrales Thema in der Immobilienbranche.
Steigende Energiekosten begünstigen diesen Trend.
Ressourcenschonenes Handeln gründet sich auf drei
Säulen: ökologische Optimierung führt
langfristig zu ökonomischen Erfolg und soziokulturelle
Aspekte, Stichwort "Wohlfühlfaktor" steigen. So entsteht eine
klassische Win-Win-Situation auf ganzer Linie für alle
Betroffenen.
In der Dimension eine Shopping-Centers lässt sich
Nachhaltigkeit im großen Stil anwenden. Aufgrund der
zentralen Planung lassen sich energieeffiziente Ladenlokale
für zahlreiche Einzelhandelsunternehmen erschaffen. Eine
riesige Verkaufsfläche wird somit "grün" und zu einem
Symbol zukunftsfähiger Architektur.
Konzept
Um sowohl ökologische, ökonomische als auch
soziokulturelle Aspekte hinreichend zu bedienen, muss ein stimmiges
Konzept entwickelt werden, dass sich sowohl durch eine
energieeffiziente Gebäudetechnik als auch den richtigen
Standort, einem Mietermix sowie Kundenorientierung auszeichnet.
Grundstein für ein nachhaltiges Shoppingcenter ist der
richtige Standort. Planer müssen sich intensiv mit dem
gesellschaftlichen Wandel und der Belebung der Städte
auseinandersetzen. Innenstädte erfahren dieser Zeit eine
Renaissance. Die auf der grünen Wiese geplanten Center fallen
zunehmen in Missgunst, da diese aufgrund ihrer infrastrukturellen
Anbindung eine katastrophale Lage aufweisen. Die Versorgung wird nicht
mehr länger von Wohnen, Arbeiten und der Freizeit getrennt.
Planer bemühen sich um ein Miteinander aller Lebensbereiche.
Moderne Shoppingcenter liegen in zentraler Lage, sind multifunktional,
orientieren sich an ihrer Umgebung und passen sich strukturell und
ästhetisch in die Gegebenheiten ein. Sie entlasten die Umwelt
und das Klima mit einer konsequenten Nachhaltigkeitsstraterie und heben
so zusätzlich ihren Reputationsanspruch.
Nachhaltige Handelsimmobilien weisen stets eine energetsiche
Optimierung auf. Zusätzlich werden nachwachsende Rohstoffe
beim Bau und Ausbau verwandt. Die infrastrukturellen Einrichtungen
werden perfektioniert, sodass angepasste Anlieferungs-, Entsorgungs-
und Verkehrskonzepte entstehen. Lüftungskonzepte werden dem
Bedarf und der Notwendigkeit angepasst sowie die Beleuchtung optimiert
und Tageslichtarchitektur verwandt. Des Weiteren werden
natürliche Kühlmittel zur Kühlung
eingesetzt. Energieerzeugung passiert durch die Integration
regenerativer Systeme sowie auf Basis von
Wärmerückgewinnung. Auch natürliche
Verschattung können sich Planer zu Nutze machen. Eines der
Grundziele einer nachhaltigen Handelsimmobilie ist die Reduktion der
CO2-Bilanz.
Ein abschließen Punkt von enormer Bedeutung ist die Pflege,
Wartung und Modernisierung eines bestehenden Centers. Nur so kann
weiterer Landverbrauch und damit die Versiegelung neuer
Flächen minimiert werden.
Praxisbeispiel:
C&A - Eco-Stores
Das Modeunternehmen C&A führt in 19 Ländern
über 1400 Filialen mit rund 35000 Mitarbeitern. Seit Jahren
engagiert sich die Textilkette bereits aktiv im Umwelt- und Klimaschutz
und hat die Initiative "We C&Are" ins Leben gerufen. Diese
kümmert sich um eine Senkung des CO2-Ausstoßes. Im
Zuge dessen wurde eine interne Umweltarbeitsgruppe geschaffen, die jede
Filiale hinsichtlich ihres CO2-Einsparpotentials prüft und
sich schließlich um die Nutzung des Potentials
bemüht. Dadurch konnten bereits beträchtliche Erfolge
erzielt werden. Etwa die Hälfte der europäischen
Verkaufsfläche wird somit bereits mit erneuerbaren Energien
versorgt, wodurch bis 2008 rund 70000 Tonnen CO2 eingespart werden
konnten. Auch wurde das Lichtsystem der Filialen überdacht und
umfassend erneuert. In über 380 deutschen Filialen wurden
Leuchtmittel ausgetauscht, was eine Energieeinsparung von 16 Prozent
ausmacht.
Weiterhin eröffnete das Unternehmen bereits 2008 eine erste
Eco-Store in Mainz, die sich durch CO2-Neutralität
kennzeichnet. Eine hochmoderne Gebäude- und
Shoppinginfrastruktur schafft eine vorbildliche Energiebilanz. Moderne
Lichtkonzepte, umweltfreundliche Fassadenelementen sowie
Photovoltaikanlagen tragen zu diesen Erfolgen bei.